Was sind unsichtbare Krankheiten?

Wenn jemand neben Ihnen hustet, wissen Sie sofort: Das ist wahrscheinlich eine Erkältung. Nicht immer sind Krankheiten so sichtbar. Erschöpfung oder Schmerzen zum Beispiel sieht man anderen Personen in der Regel nicht an. 

Auch an einer Krebsdiagnose zweifelt niemand. Wenn aber jemand, der an Fibromyalgie leidet, ständig müde und erschöpft ist, wird schon mal an einer zugrundeliegenden Erkrankung gezweifelt. 

Menschen, die unter einer unsichtbaren Krankheit leiden, müssen sich im Alltag oft rechtfertigen. 

Doppelte Belastung

Damit leiden Sie dann gleich doppelt unter ihrer Erkrankung. Sie müssen mit den Symptomen leben und gleichzeitig das Unverständnis in der Familie oder beim Job ertragen. Ihnen wird unterstellt, dass sie ja gar nicht wirklich krank sind – weil man ihnen die Krankheit nicht ansieht.

Sie werden oft als Simulanten oder Hypochonder bezeichnet und erhalten ungefragt „gut gemeinte“ Ratschläge wie: „Reiß dich einfach mal zusammen“ oder „Schlaf dich mal eine Nacht lang richtig gut aus, dann wird das schon wieder“„Das ist doch nicht so schlimm.“ oder „Mir hilft ja immer Mittel XY“.

Ratschläge von Freunden, Familie, Partner oder Kollegen sind oft gut gemeint, können aber verletzend wirken, wenn dem Gegenüber eine eigene Schuld oder ein eigenes Versagen unterstellt wird.

Betroffene werden nicht ernst genommen, weil sie nach außen „normal“ wirken. Daher wünschen Sie sich manchmal, ihre Erkrankung wäre sichtbarer.

Die Lebensqualität von Menschen mit einer unsichtbaren Krankheit ist schon durch die Erkrankung an sich belastet und wird durch die sozialen Probleme noch zusätzlich verstärkt. Diese Belastung wirkt sich dann noch zusätzlich negativ auf den Verlauf der Erkrankung aus.

Krankheiten, die man nicht direkt sieht

Krankheiten, die man Betroffenen nicht sofort ansieht, rufen oft Symptome oder Beschwerden hervor, die auch gesunde Menschen ab und zu kennen: Jeder Mensch ist irgendwann in seinem Leben mal mehr oder weniger müde, erschöpft oder leidet unter Schmerzen.

Diese Beschwerden sind unter anderem Symptome dieser unsichtbaren Krankheiten:

  • Angststörungen
  • Depressionen
  • Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFG), Burnout
  • Psychosomatische Erkrankungen
  • Fibromyalgie
  • Rheuma
  • Multiple Sklerose
  • Diabetes



Hilfe für Betroffene

Psychotherapie und Entspannungstraining wie Autogenes Training, Meditation oder Achtsamkeitstraining können dazu beitragen, Unterstellungen oder Anfeindungen nicht persönlich zu nehmen.

Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen sind für Betroffene von unsichtbaren Krankheiten wertvolle Unterstützung im Alltag.

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