Die Homöopathie ist eine weit verbreitete und beliebte Therapiemethode der Naturheilkunde.
Wie bei vielen anderen naturheilkundlichen Methoden handelt es sich auch bei der Homöopathie um eine ganzheitliche Therapieform.
Es werden nicht einzelne Erkrankungen oder Beschwerden behandelt, sondern der ganze Mensch – Körper, Seele und Geist – steht im Blickpunkt der Betrachtung.
Nach welchen Prinzipien arbeitet die Homöopathie?
- Ähnlichkeitsprinzip
- Arzneimittelprüfung
- Potenzierung
- Einzelmittel
Was ist das Ähnlichkeitsprinzip?
Samuel Hahnemann erkannte – wie vor ihm schon Paracelsus – das ähnliche Leiden durch Ähnliches geheilt werden können.
Das Ähnlichkeitsprinzip besagt, dass eine Erkrankung durch ein Mittel geheilt werden kann, welches in der Lage ist, dieselben Symptome an gesunden Menschen hervorzurufen. Dies erprobte er in zahlreichen Arzneimittelprüfungen an sich selbst und anderen.
Similia similibus curentur – Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt.
Was bedeutet Arzneimittelprüfung?
Berühmt ist Hahnemanns Chinarindenversuch. Er hat als gesunder Mensch Chinarinde eingenommen und festgestellt, dass er die typischen Fieberschübe einer Malaria entwickelte. Zu seiner Zeit wurde Chinarinde zur Behandlung der Malaria eingesetzt. Aus seinen Beobachtungen folgerte er, dass die Malaria durch ein Mittel geheilt werden kann, welches auch beim gesunden Menschen dieselben Symptome hervorrufen kann. Seine Neugier war geweckt und er begann weitere Substanzen zu prüfen.
Bei einer Arzneimittelprüfung nehmen gesunde Menschen eine Substanz solange ein, bis sich Symptome einstellen. Alle Veränderungen auf der körperlichen, seelischen und geistigen Ebene werden von den Probanden notiert und anschließend zu sogenannten Arzneimittelbildern zusammengefasst. Anhand dieser wählen Therapeuten das passende Mittel für ihre Patienten aus.
Wichtiger Hinweis: Wenn kranke Menschen über einen längeren Zeitraum eine homöopathische Substanz einnehmen und dies auch noch beibehalten, obwohl die Beschwerden längst abgeklungen sind, können diese Menschen auch eine Arzneimittelprüfung mit den typischen Beschwerden durchleben.
Was versteht man unter Potenzierung?
Zunächst prüfte Hahnemann nur ungefährliche Substanzen. Später ging er dazu über, auch giftige Ausgangsstoffe zu prüfen, indem er sie stark verdünnte und verschüttelte. Dabei stellte er fest, dass die Substanzen in ihrer Wirksamkeit dadurch nicht geschwächt, sondern im Gegenteil sogar verstärkt wurden.
Seine Art der Verdünnung und Verschüttelung der homöopathischen Arzneimittel nannte er daraufhin Potenzierung, um die Steigerung der Wirksamkeit hervorzuheben. Da die Herstellung in verschiedenen Stufen erfolgt, werden die fertigen homöopathischen Mittel auch als Potenz bezeichnet.
Woraus werden homöopathische Mittel hergestellt?
Homöopathische Mittel werden aus den unterschiedlichsten Stoffen aus dem Pflanzen- Tier- und Mineralreich hergestellt.
Was ist Einzelmittelverordnung?
Therapeuten, die klassisch nach der Methode von Samuel Hahnemann arbeiten, verordnen in der Regel Einzelmittel, welche nur aus einer einzigen Ausgangssubstanz hergestellt werden.
Was sind Komplexmittel?
Homöopathische Komplexmittel sind Arzneimittel, die aus mehreren verschiedenen homöopathischen Mitteln zusammengemischt sind. Jedes Einzelmittel ist ausführlich an gesunden Menschen geprüft worden. Für die homöopathischen Mischungen liegen jedoch keinerlei Arzneimittelprüfungen vor.
Wie werden homöopathische Mittel eingenommen?
Homöopathische Arzneimittel werden in Form von Tabletten, Globuli oder Tropfen hergestellt. Die gebräuchlichste Darreichungsform sind Globuli, kleine Kügelchen aus Zucker. Diese werden unter die Zunge oder in die Wangentasche gelegt, wo sie sich auflösen und über die Mundschleimhaut aufgenommen werden.
Wie ist die Dosierung?
Globuli werden nicht nach einem festen Schema, sondern jeweils nach Bedarf eingenommen. Zunächst einmal werden drei Globuli eingenommen und dann wird eine Besserung der Beschwerden abgewartet. Solange die Besserung anhält, wird das Mittel nicht erneut eingenommen. Erst wenn sich die Beschwerden nach einer anfänglichen Besserung wieder verschlechtern, wird das Mittel erneut eingenommen.
Werden homöopathische Mittel zu lange oder zu häufig eingenommen (Überdosierung), so kann es zur Bildung oder Beibehaltung von Beschwerden kommen (siehe Arzneimittelprüfung).
Was ist eine Erstverschlimmerung?
Nach der Einnahme von Globuli kann es zu einer sogenannten Erstreaktion bzw. Erstverschlimmerung kommen. Dabei verschlimmern sich die Beschwerden über einen kurzen Zeitraum, um danach besser zu werden. Eine Erstverschlimmerung ist ein Hinweiszeichen auf die richtige Wahl des Arzneimittels.
Zertifizierte Ernährungsberaterin, Entspannungstrainerin und Gesundheitscoach, Heilpraktikerin
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